Bäume nicht kappen!

Wer einen Baum kappt, verkürzt dessen Lebensdauer und schafft einen dauerhaften Pflegefall. Kappen ist keine fachgerechte Baumpflege, wird aber zur Zeit wieder an vielen Orten durchgeführt. Ein Jahr später:

Oft geht es darum, einen zu gross gewordenen Baum zu verkleinern. Man kappt Starkäste oder sogar den Hauptstamm. An den Schnittstellen , die nicht überwallt werden können, entstehen immer grosse Einfaulungen, da an diesen Stellen keine lebenden Zellen mehr sind. Sofort findet eine Besiedlung von Pilzen statt, auch und gerade unter einer Schutzschicht aus Wundverschlussmittel.

Da der Baum so viel Blattfläche verloren hat, treibt er aus „schlafenden Augen“ sehr viele Äste aus (siehe Foto oben). Die Blätter sind besonders gross, da der Baum ja dringend Nährstoffe braucht für die Wurzeln und das Holz. Viele Gärtner glauben dann, der radikale Schnitt habe dem Baum „gutgetan“. Es handelt sich aber um eine Notreaktion auf eine Katastrophe! Die vielen neugebildeten Äste entstehen aussen auf der Rinde aus schlafenden Augen und sind nicht, wie die abgeschnittenen Äste, tief und fest mit dem Stamm verbunden und verankert. Sie können daher viel schneller unter Einwirkung von Last einreissen, weiter faulen und können zu Astbruch führen.

Viele weitere Informationen über das Schneiden von Obstbäumen, Rosen, Wildgehölzen und mehr im Naturgarten findet man in dem Büchlein von Ulrike Aufderheide „Der sanft Schnitt“ aus dem pala-Verlag. Die Diplombiologin und Naturgartenexpertin erklärt darin sehr anschaulich das Schneiden diese Pflanzen nach dem Motto: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Ich kann es nur wärmstens empfehlen!


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