Die Nordamerikanischen Goldruten sind besonders hartnäckige Neophyten: https://umweltberatung-luzern.ch/themen/pflanzen-pilze/neophyten-exotische-problempflanzen/nordamerikanische-goldruten
Einige Aussagen aus dem Merkblatt von infoflora sind beeindruckend:
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch vegetative Vermehrung. Wegen ihres unterirdischen Rhizomsystems bilden Goldruten extrem dichte Populationen mit bis zu 300 Stängel
pro 1m2 . Solche klonalen Populationen können sehr lange leben (100 Jahre). Die Nordamerikanischen Goldruten können sich aus kleinen Rhizomfragmenten regenerieren


Methoden zur Bekämpfung
Die Massnahmen sind unter Berücksichtigung der geltenden Gesetzgebung (mechanische oder chemische
Bekämpfung), der Wirksamkeit (mehr oder weniger kurzfristig), der Machbarkeit (Fläche, Bestandesdichte,
Zugänglichkeit), der zu investierenden Mittel (finanziell, materiell) und der zur Verfügung stehenden Zeit (Jahreszeiten,
zu wiederholende Eingriffe) festzulegen.
Es ist wichtig, vor der Blüte einzugreifen, um das Risiko der Samenverbreitung zu vermeiden. Es ist sehr schwierig, die Populationen allein durch Mähen zu tilgen . Eine
Kombination von Behandlungsmethoden (Mähen, Beweidung, Bodenbearbeitung und chemische Bekämpfung) ist am
effektivsten gegen die Nordamerikanischen Goldruten.

Kleine Bestände:
Mechanische Bekämpfung (Ausreissen): Pflanzen 1-2x/Jahr vor der Blüte ausreissen (Mai und Juni), dabei das Rhi-
zom möglichst vollständig entfernen. Kontrolle im September desselben Jahres. Während 2 aufeinanderfolgenden
Jahren wiederholen. Kontrollen weiterführen.
Mechanisches Bekämpfung (Mähen): Pflanzen 2x/Jahr möglichst bodennah vor der Blüte (Mai bis Juni, Juli bis Au-
gust) mähen. Kontrolle im Oktober desselben Jahres. Während 5 aufeinanderfolgenden Jahren wiederholen. Kon-
trollen weiterführen.
Da ich selbst schon wiederholt als Freiwillige bei den Bekämpfungsmassnahmen an der Ron (siehe Foto oben) teilgenommen habe, kann ich nur feststellen: bei diesen Beständen ist es fast unmöglich, die Rhizome möglichst vollständig zu entfernen. Meist freut man sich schon, wenn man die Wurzel mit erwischt. Statt wie empfohlen im Mai und Juni erfolgen die Aktionen jeweils erst im Juli. Aus meiner Erfahrung gleicht die Bekämpfung somit einer Sisyphos-Arbeit, alle Jahre wieder…Und Freiwillige gibt es immer weniger.
Vielleicht wäre es daher sinnvoller, sich als Ziel die Stabilisierung des Bestands zu setzen, wie es für grössere Bestände empfohlen wird. Und vielleicht liegt ja an der Ron ein „grösserer Bestand“ vor? Dann wäre folgende Massnahme empfohlen: Pflanzen 1-2x/Jahr möglichst bodennah vor der Blüte (Mai/Juni bis Juli/August) mähen. Kontrolle im Oktober desselben Jahres. Dauerhafte Massnahme (Schwächung des Bestands). Nur ist das vermutlich nicht umsetzbar, würde man doch die gesamte Uferbepflanzung mitmähen, falls technisch überhaupt durchführbar?
Wie oben empfohlen: ein Zwischenhalt zur Festlegung geeigneter Bekämpfungsmethoden ist sicher sinnvoll.
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